Vom Kindergarten zur Familienberatung
Bereits mit 14 Jahren habe ich gewusst: Ich möchte Kinder beim Großwerden begleiten, mit ihnen in Kontakt treten, sie kennenlernen und in ihrer Individualität fördern. Deshalb habe ich mich damals noch sehr jung, entschlossen eine pädagogische Ausbildung zu beginnen.
Nach Abschluss meiner Ausbildung war ich viele Jahre im Kindergarten tätig und habe zukünftige Pädagog*innen ein Stück ihres Ausbildungsweges begleitet.
Meine letzten Jahre im Kindergarten waren sehr ernüchternd. Auf Grund des hohen Personalmangels ist die enge Zusammenarbeit mit Eltern immer schwieriger geworden. Doch meiner Meinung nach, ist diese unerlässlich, wenn man für Kinder ein sicheres und bedürfnissorientiertes Umfeld schaffen will, in dem sie sich gesund, selbstwirksam und interessiert an der Welt entwickeln können.
Nachdem ich beruflich lange Zeit im Elementarpädagogischen Feld tätig war, habe ich in der Karenz mit unserem jüngsten Sohn, die Ausbildung zur psychosozialen Beraterin für Eltern, Kinder und Jugendliche bzw. zur Lebens- und Sozialberaterin begonnen und werde diese im Juni 2025 abschließen.
Mutter werden - Mutter sein
Vollkommen unterschätzt hatte ich den Einfluss den die Geburt meiner Tochter auf mein Leben - wie ich es bis dahin kannte - nehmen würde.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon viel Erfahrung im Umgang mit Kindern, die mir von ihren Eltern anvertraut wurden, gesammelt. Die große Verantwortung für einen kleinen Menschen, die man 24 Stunden am Tag spürt, bedeutet wunderschöne Momente und ein nicht zu beschreibendes Gefühl von Nähe. Doch genauso fühlte ich mich unglaublich überfordert mit dem Wunsch “alles richtig zu machen”.
Mittlerweile sind es drei kleine Menschen, mit denen mein Mann und ich in Wien leben. Und ich habe gelernt, dass es nicht darum geht immer alles “im Griff zu haben”, sondern meinen Kindern vorzuleben, dass man achtsam, respektvoll und liebevoll miteinander umgeht. Dass es wichtig ist, sich entschuldigen zu können, wenn man einen Fehler gemacht oder dem anderen unrecht getan hat. Und, dass es anstrengende, fordernde Zeiten im Leben gibt, aber man immer auch versuchen kann, es sich möglichst fein miteinander zu machen.
Meine eigenen Erfahrungen als Mutter von drei Kindern, haben zu einem tiefen Verständnis für Eltern und die Herausforderungen im Leben mit Kindern geführt. Dank meiner Ausbildungen habe ich die Möglichkeit, Eltern einen Raum zu geben, in dem sie sich verstanden fühlen und ich ihnen fachlich weiterhelfen kann.
Begleitung bedeutet für jede Familie etwas anderes
Seit Frühjahr 2024 arbeite ich selbstständig als Familienberaterin in Ausbildung unter Supervision. Ich glaube meine Ressource in dieser Arbeit ist es, unvoreingenommen und nicht wertend an Eltern heranzutreten. Die Familiensituation nicht von außen zu bewerten, sondern verstehen zu wollen.
In meinen Beratungen, ist mir ein ganzheitlicher und kaleidoskopischer Blick auf eure Familie wichtig. Es geht darum, Kinder und Eltern in ihrer jeweiligen krisenhaften Lebensrealität zu sehen, die Bedürfnisse aller wahrzunehmen und mögliche pädagogische und erzieherische Interventionen aufzuzeigen.
Oft drücken Kinder aus, was die Eltern beschäftig. Das tut weh und überfordert. Intention meiner Arbeit ist es, diesen unterbewussten und unausgesprochenen Erinnerungen und Gefühlen, fehlenden Beziehungs- und Bindungserfahrungen und inneren Vorgängen Raum zu geben, damit es Eltern wieder möglich ist, in Beziehung mit ihren Kindern zu gehen und den Alltag ohne Störungen zu bewältigen.
MEIN WERDEGANG
Ausbildungen
1998 – 2003 Ausbildung zur Elementar- und Hortpädagogin an der BAfEP 21
2003 – 2010 Studium der Ethnologie, Kultur- und Sozialanthropologie
2005 Lehrgang Motopädagogik bei VaLeo
2009 - 2010 Lehrgang Unterrichts- und Betreuungskompetenz für die Unterrichtsgegenstände „Pädagogik, Didaktik, Praxis“ an Bildungsanstalten an der PH Wien
Seit 2022 Ausbildung zur Psychosozialen Beraterin für Familien, Kinder und Jugendliche
Meine Erfahrung:
Beratungstätigkeit im psychosozialen Kontext seit 2023
Beratungstätigkeit für Kinder-, Jugendliche-, und Eltern in Ausbildung unter Supervision in eigener Praxis
Eltern- und Erziehungsberatung (i.A.u.S) im Rahmen von „Vereinbarungen zur Unterstützung der Erziehung“ mit der MA11 – Kinder und Jugendhilfe der Stadt Wien.
Beratung (i.A.u.S) im Bereich Teamentwicklung- und Konzeptentwicklung des Cottagekindergarten in Wien Währing.
Telefonberatungen am „Hilfetelefon nach schwieriger Geburt“ https://www.startnext.com/hilfetelefon-schwierige-geburt
Tätigkeit im Elementarpädagogischen Bereich zwischen 2003 und 2023
Anstellungen in unterschiedlichem Stundenausmaß als Kindergarten- und Hortpädagogin der MA10 – Wiener Kindergärten
Praxisbegleitung als Kindergartenpädagogin im Übungskindergarten BAFEP 21 - Schwanngasse 11, 1210 Wien
Lehrtätigkeit in den Unterrichtsfächern Didaktik des Kindergartens, Didaktik des Horts, Kindergartenpraxis, Hortpraxis an der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik der Stadt Wien; Patrizigasse 2, 1210 Wien
Koordination und Mitgestaltung des BMUKK Projektes „Deutsch als Zweitsprache im Museum“ in Kooperation mit Museumspädagoginnen des Oberen Belvedere.
Mitarbeit am „Westsaharaprojekt“ des Berufspädagogischen Instituts Mödling zur Unterstützung der Saharauis beim Aufbau eines Kindergartensystems in Flüchtlingscamps in der Westsahara.
Tätigkeit als Motopädagogin im Psychomotorischen Arbeitsfeld seit 2005
Leitung motopädagogischer Bewegungsgruppen des AKMÖ – Aktionskreis Motopädagogik Österreich für Kindergarten- und Volksschulkinder in Wien und Niederösterreich
Leitung motopädagogischer Freizeitgruppen für Jugendliche des Berufspädagogischen Instituts der ÖJAP Mödling
Leitung motopädagogischer Workshops an Schulen im Rahmen der Wiener Bildungschancen
Wissenschaftliche Veröffentlichungen/ Fachartikel:
Adoption im Ausland und Familienbildung. Eine Form sozialer Elternschaft.
Tectum Wissenschaftsverlag. 2013.
Interview im Standard vom 11. 05. 2014
https://www.derstandard.at/story/1397522506777/forscherin-bindung-hat-nichts-mit-blut-und-genen-zu-tun
Auslandsadoptionen als Form sozialer Elternschaft.
In: Jirkovsky Elena/ Knoll Eva-Maria / Weikert Aurelia (Hg.): Lustvoll? – Sexualität im Schnittfeld. Wien 2010.
Soziologie der Geburt: Auslandsadoptionen als Form sozialer Reproduktion.
http://www.soziologiemagazin.de/blog/2011/11/30/auslandsadoptionen-als-form-sozialer-reproduktion/
Auslandsadoption als Form sozialer Elternschaft.
In: Studentisches Soziologiemagazin. Ausgabe 1/ 2012. p 71 – 81.